Hip-Hop und Rap treffen auf traditionellen Marsch


Dielingen - Mit seinem breitgefächerten Repertoire ist der Spielmannzug Reiningen-Dielingen gut aufgestellt und sorgt allerorts für volle Konzertsäle. Am Sonntagnachmittag stellten die Vollblutmusiker ihr Können im Dielinger Gemeindehaus unter Beweis. Was es dort zu hören gab, war eine beeindruckende Mischung aus Tradition und Moderne und tosender Beifall seitens der mehr als 100 Zuhörer.

„Wir wollen sie mitnehmen auf eine musikalische Reise mit Marschmusik, Rock- und Popsongs sowie gefühlvollen Balladen“, begrüßte Dirk Kreyenhagen, musikalischer Leiter des Spielmannszuges, die erwartungsfrohen Gäste. Das Konzert startete mit „Highland Cathedral“. Die Musiker unter der Leitung von Lothar Frye verstanden es glänzend, auch ohne das schottische Nationalinstrument Dudelsack den typisch schottischen Charakter des Stückes hervorzuheben. Dem spritzigen Marsch „Salut Bohemia“ folgte die feinfühlige Melodie des Charterfolgs aus den 90er-Jahren „Eleni“.

 

Klangvoll arrangierten die Spielleute Brian Adams’ Rockballade „Everything I do, I do it for you“ ebenso wie den königlichen Marsch „Marche officielledes Parachutistes Belges“ von Pieter Leemans, Michael Jacksons „Heal the world“ und ein buntes Potpourri von Fernseh-Hits für Kids.

Es ist ein Glück für Musikbegeisterte der Region, dass die Reininger Spielleute – ihres Zeichens Deutsche Vizemeister – sich bei der Übernahme des Gemeindehauses vom Verein „Raum für Gemeinde“ vor vielen Jahren verpflichtet hatten, in regelmäßigen Abständen Benefizkonzerte zu veranstalten. Im Gegenzug dürfen sie hier ihre wöchentlichen Proben abhalten Der Erlös aus den Konzerten kommt dem Verein „Raum für Gemeinde“ zu Gute.

 

Durch das Programm führten an diesem Nachmittag abwechselnd Carolin Schürmann und Dirk Kreyenhagen, die immer wieder Erklärungen zu verschiedenen Musikstücken gaben wie zu dem traditionellen, von William Ward-Higgs komponierten Marsch „Sussex by the sea“, mit dem sich die knapp 30 Spielleute nach der Pause zurückmeldeten, um die Zuhörer anschließend weiter mit auf ihre Reise durch die Welt der Musik zu nehmen. Bette Midlers „The Rose“ gesellte sich zum modernen Outfit der Klassik in „The New Amadeus“ gleichermaßen gut wie zur unbändigen Lebensfreude einer irischen Party auf der Titanic. Mit einem unerwartet rockig-poppig-fetzigen Musikstückstück aus dem Hip-Hop-Genre wollten die Spielleute dann den abwechslungsreichen Konzertnachmittag beenden. Doch ohne Zugabe entließen die Zuhörer sie nicht. Mit dem Pop-Song „Gangnam Style“ des südkoreanischen Rappers „Psy“ bewiesen sie am Ende nochmals ganz großes musikalisches Können.

 

„Immer gut Spiel – bleibt unser Ziel“. Unter diesem Motto wurde der Spielmannszug 1968 gegründet und daran haben die Spielleute eindeutig bis heute festgehalten. Das Publikum genoss nicht nur die musikalische Reise, auch das ansprechende kullinarische Angebot fand großes Lob. Zum Auftakt stand eine Kaffeetafel mit selbstgebackenen Kuchen und Torten bereit, und bevor die Gäste den Heimweg antraten, konnten sie sich mit Bratwürstchen vom Grill stärken.